Sich, seine Familie und sein Eigentum gegen Einbruch, Gewalt und Diebstahl zu schützen, entspricht einem Urinstinkt. Wie gut, dass es heute bereits zahlreiche Methoden gibt, sich und alles, was einem lieb ist, genau davor zu schützen. Sie wollen Ihre Wohnung bzw. Ihr Haus auch vor Einbruch schützen? Dann lassen Sie sich von unserem ultimativen Einbruchschutz-Ratgeber inspirieren. Sie werden sehen: effektiver Einbruchschutz ist gar nicht so schwer einzurichten …
Bevor wir Ihnen die besten Tipps und Tricks verraten, wie Sie sich und Ihr Zuhause vor Einbruch schützen können, liefern wir Ihnen einige interessante und durchaus nützliche Informationen. In der folgenden Grafik sehen Sie, welchen Weg Einbrecher am liebsten nehmen, wenn sie sich Zutritt zum ausgewählten Objekt verschaffen wollen:
In dieser deutschen Statistik aus dem Jahr 2017 wird offensichtlich, dass beinahe die Hälfte aller Einbrecher durch das Aufhebeln einer Öffnungsseite ins ausgewählte Objekt gelangt ist. Beinahe die Hälfte aller Einbrecher hat sich demnach die Schwäche der vorhandenen Schließmechanismen zunutze gemacht.
Erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Einbruchschutz unter anderem, welche Schließsysteme Einbrecher effektiv abhalten können
Die andere Hälfte der Zugangstechniken verteilt sich auf diverse andere Aufhebelungs-, Entriegelungs- und Einstiegstaktiken. Eine Taktik, von der viele glauben, dass sie unter Einbrechern immer noch geläufig ist, ist die des Einbruchs in der Nacht. Tatsächlich versuchen aber die meisten von ihnen untertags ihr Glück. Schließlich kann davon ausgegangen werden, dass untertags niemand zu Hause ist. Sehen Sie in der Grafik, wann Einbrecher am liebsten zuschlagen.
Nur, weil es draußen hell ist, bedeutet das also nicht, dass nicht eingebrochen wird. Überlassen Sie die Sicherheit in Ihrem Zuhause – weder, wenn Sie anwesend sind, noch, wenn Sie es nicht sind – also nicht dem Zufall. Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles Wichtige rund um das Thema „Einbruchschutz“.
Es gibt einige ganz einfache Mittel, um zumindest den nicht so wagemutigen Vertretern unter den Einbruchfreudigen den Spaß zu verderben und sie vielleicht von ihrem Einbruchversuch abzubringen. Dazu zählen:
Diese kleinen, aber feinen Tricks können möglicherweise bewirken, dass der ein oder andere nicht so mutige Einbruchinteressierte gleich das Weite sucht. Dennoch lassen sich damit leider nicht alle Einbruchwilligen vertreiben und definitiv können diese Vorkehrungen auch keine Einbrüche abwenden, wenn es einer wirklich drauf anlegt. Daher sollten Sie zusätzlich dazu auf wirklich wirkungsvolle Maßnahmen zum Einbruchschutz setzen.
Je nachdem, ob Sie ein Haus oder eine Wohnung haben, sehen die passenden Sicherheitsvorkehrungen ein wenig anders aus. Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, sind jene für das Haus etwas umfangreicher. Wir stellen Ihnen im Folgenden wichtige Sicherheitsmaßnahmen vor, die in Haus und Wohnung relevant sind.
Eine der liebsten Einstiegstellen für Einbrecher ist das Fenster. Gekippte Fenster sind dabei die wohl gefährlichste Trugerscheinung: Viele Betroffene denken, dass gekippte Fenster doch eigentlich geschlossene Fenster sind. Tatsächlich kann aber ein geübter Einbrecher innerhalb weniger Sekunden das gekippte Fenster öffnen und einsteigen.
Leider werden aber auch geschlossene Fenster von besonders motivierten Einbrechern nicht gemieden. Wenn einer weiß, was er tut, hat er das Fenster in Sekunden geöffnet. Um dies zu vermeiden, können Sie zahlreiche Maßnahmen setzen, um das Fenster einbruchsicher zu machen:
Eingangstüren gehören in einem Haus bzw. einer Wohnung ebenso gut gegen Einbruch geschützt wie Fenster. In einem Haus haben Sie höchstwahrscheinlich mehr Türen, die gesichert werden müssen, als in einer Wohnung. Hier kommen Garagen-, Keller- und Terrassentüren hinzu. Eine sinnvolle Einbruchsicherung sind auch hier einbruchhemmende Türen. Wenn Sie sich diese nicht leisten wollen, gibt es gute Alternativen:
Wenn auch nicht so oft wie bei Eingangstüren und Fenstern, kommen Einbrecher hin und wieder auch über Keller und Garage ins Haus. Sorgen Sie deshalb auch hier mit stabilen Türen und robusten Schließzylindern für mehr Sicherheit. Wenn ihnen die Arbeit erschwert wird, stehen die Chancen gut, dass potenzielle Einbrecher von der Barriere vor sich wieder ablassen und das Weite suchen.
Achten Sie als grundlegende Sicherheitsvorkehrung darauf, dass Keller- und Garagentüren stets verschlossen sind und die direkten Zugänge zum Haus ebenso immer versperrt sind. Selbst, wenn ein Einbrecher in die Garage oder den Keller gelangen sollte, kann er bei verschlossenen Türen mit stabilen Schließzylindern höchstwahrscheinlich nicht weiter ins Haus vordringen.
Diese Vorkehrungen sind nur einige, die dem ein oder anderen Einbrecher im besten Fall den Zutritt zu Ihrem Zuhause verwehren. Doch was funktioniert eigentlich besser? Elektronische oder mechanische Sicherheitsmaßnahmen?
Grundsätzlich sind mechanische Sicherheitsmaßnahmen, wie die oben gesehenen, für ein sicheres Zuhause unabdingbar. Starke Schließzylinder mit Aufbohr- und Ziehschutz, Zusatzschlösser, Türketten und Co. stabilisieren Ihr Zuhause von außen und machen es widerstandsfähiger gegenüber raffinierten oder gewaltsamen Einbruchversuchen. Auf diese sollten Sie daher auf keinen Fall verzichten.
Elektronische Vorkehrungen graden das Sicherheitspaket up. Sie sorgen für die nötige Alarmierung, sollte ein Einbruch passieren bzw. sollte der Einbrecher sich auf Ihrem Grundstück zu schaffen machen. Bewegungsmelder, Kameras und Co. leisten hier gute Dienste und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, wie folgende Statistik bezeugt:
Nachdem wir Ihnen im vorangegangenen Kapitel bereits einige mechanische Sicherheitsvorkehrungen (Schließzylinder, Sicherheitsgitter und Co.) vorgestellt haben, erfahren Sie im Folgenden etwas mehr über ausgewählte elektronische Sicherheitshelferlein und Ihre Fähigkeiten.
Sie sind die Klassiker unter den technischen Einbruchvorkehrungen. Sie leisten je nach System und Umfang Großartiges für den Schutz Ihres Zuhauses. Die heute erhältlichen Alarmanlagen warten beinahe allesamt mit zentraler Steuereinheit, Kameras und Bewegungsmeldern auf. So sind sie insbesondere für Hausbesitzer mit eigenem Grundstück besonders nützlich.
Aber Vorsicht: Wenn Sie an Ihrem Haus zum Zweck der Überwachung Kameras anbringen, müssen Sie rechtlich einige Dinge beachten. Sie dürfen mit diesen Kameras nur jene Bereiche aufzeichnen, die tatsächlich zu Ihrem Grundstück gehören. Nachbarsgrundstücke oder öffentliche Wege, die vor Ihrem Grund vorbeiführen, dürfen nicht gefilmt werden.
Eine besondere Form der Alarmanlagen sind jene, die Teil eines Smart-Home-Systems sind.
Immer mehr Haus- und Wohnungsbesitzer legen sich ein intelligentes Allround-System für ihr Zuhause zu. Zu diesem gehören nicht nur diverse Funktionen wie automatisches Regulieren von Licht und Heizung, sondern eben auch Alarmanlagenfunktionen. Smart-Home-Systeme können – zentral gesteuert – Alarm schlagen, wenn beispielsweise Fenster oder Türen von außen berührt werden. Bilder von Außenkameras werden direkt an Sie weitergeleitet, wenn Sie nicht zu Hause sind.
Viele Smart-Home-Anlagen melden aber nicht nur ungewünschte Besucher, sondern schlagen auch bei Feuer Alarm.
Elektronische Türschlösser werden immer beliebter. Ob mit Fingerabdruck, Zahlencode oder via Smart Lock: E-Türschlösser ersetzen sukzessive immer öfters mechanische Schlösser. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man bei Schlössern mit Fingerabdruck und Zahlencode keinen Schlüssel verlieren kann bzw. dieser nicht gestohlen werden kann.
Man darf sich aber in Sachen Sicherheit bei elektronischen Türschlössern nicht täuschen lassen. Sie sind keinesfalls sicherer als mechanische Schlösser. Lediglich der Schließmechanismus ist bei E-Schlössern ein anderer als bei ihren mechanischen Pendants. Ein großer Nachteil, den E-Türschlösser außerdem mitbringen, ist, dass sie gegen Hackerangriffe nicht gefeit sind: Wo mechanische Schlösser aufgebrochen werden, werden elektronische Schlösser gehackt.
Wie bereits oben gesehen, sind mechanische Sicherheitsvorkehrungen die Grundlage, elektronische liefern das Upgrade. Zusammen sind sie unschlagbar.
Wenn Sie die vorgeführten Sicherheitsmaßnahmen zum Einbruchschutz an Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung vorgenommen haben, haben Sie bereits gut vorgesorgt. Wenn Sie in den Urlaub fahren, können Sie aber zusätzlich mit einigen nicht so offensichtlichen Dingen für etwas Abschreckung bei potenziell Einbruchfreudigen sorgen.
Übrigens: Wussten Sie, dass Einbrecher sich gegenseitig Signale geben, ob ein bestimmtes Objekt der Begierde den Überfall wert ist? Diese Signale nennt man Gaunerzinken. In unserem Exkurs weiter unten erfahren Sie mehr dazu.
Apropos Eindruck hinterlassen: Einbrecher, die es speziell auf ein bestimmtes Haus abgesehen haben, beobachten dieses oftmals über einen längeren Zeitraum, um sich ein Bild von ihm und den Einwohnern zu machen. Um ihren Eindruck von dem Objekt der Begierde mit potenziellen Kumpanen zu teilen, hinterlassen sie sogenannte Gaunerzinken in der unmittelbaren Nähe des Hauses.
Bei Gaunerzinken handelt es sich um spezielle Zeichen (siehe Abbildung unten), die Informationen für andere „interessierte“ Einbrecher enthalten.
Gaunerzinken traten in Europa übrigens bereits im 16. Jahrhundert das erste Mal unter Gaunerbanden auf. Mit diesen informierten sich die Mitglieder einer Bande gegenseitig, wie und wann am besten in ein Haus eingebrochen werden sollte. Heute verhält es sich damit nicht anders.
Wenn Sie solche Gaunerzinken in der Nähe Ihres oder eines anderen Hauses in Ihrer Umgebung finden, sollten Sie Folgendes tun:
… Fotografieren Sie die Zeichen.
… Informieren Sie die Polizei und Ihre Nachbarn.
… Wischen Sie die Zeichen weg, um anderen potenziellen Einbrechern die Informationen zu entziehen.
… Beobachten Sie die Lage weiterhin.
Trotz umfassender Sicherheitsmaßnahmen kann es immer wieder passieren, dass Einbrecher doch den Weg ins Innere schaffen. Auf dieses Szenario sollten Sie bei Ihren Vorkehrungen in jedem Fall auch vorbereitet sein. Das bedeutet konkret: Statten Sie auch das Innere Ihres Zuhauses mit Sicherheitsequipment aus. Wertgegenstände sollten nicht offen herumliegen, sondern gegen Diebstahl geschützt werden.
Ein spezieller einbruchsicherer Tresor kann Ihre wertvollsten Besitztümer vor unbefugtem Zugriff schützen. Oftmals sind Tresore außerdem feuerfest und bewahren das Innere somit vor dem Flammentod. Um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten, sollten Sie Wertgegenstände, Geld und wichtige Dokumente nicht einfach im Haus herumliegen lassen. Sollte es tatsächlich zu einem Einbruch kommen, sind diese Gegenstände gefundenes Fressen für den ungebetenen Gast.
Dabei können Sie den klassischen Standtresor wählen oder aber auf Möbel- oder Bodentresor setzen. Diese sind noch schwerer aufzufinden. Bei genauerer Suche könnten sie zwar gefunden werden, da Einbrecher allerdings unter Zeitdruck arbeiten, greifen sie sich meist nur das, was schnell zu finden und einzupacken ist.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, wie Sie sich effektiv vor Einbruch schützen können. Dazu zählen ganz einfache Mittel wie die folgenden:
Selbstverständlich ist es damit aber nicht getan. Insbesondere bei geübteren, mutigeren Einbrechern bringen diese Mittel nicht den gewünschten Effekt. Erfahrene Einbrecher werden sich davon nicht abschrecken lassen, da sie solche „Tricks“ vermutlich bereits kennen. Daher sollten Sie in jedem Fall auf eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Sicherheitsmaßnahmen setzen:
Zu guter Letzt: Seien Sie immer aufmerksam. Wenn Ihnen etwas komisch vorkommt, ist meistens tatsächlich etwas faul.
Sehen Sie in der untenstehenden Grafik nochmal alle Sicherheitsvorkehrungen auf einen Blick.
Wenn Sie nur einige dieser Tipps und Ratschläge einhalten, sind Sie, Ihre Familie und Ihr Zuhause bereits um einiges besser vor Einbruch geschützt – und wie schläft es sich besser als in Sicherheit?
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Michael Reinalter ist beim Experten für Sicherheitsprodukte SafeHero unter anderem für den reibungslosen Ablauf im Beratungscenter zuständig. In seinem Alltag berät er Kunden und ist den Vorzügen eines einfachen Vorhangschlosses ebenso vertraut wie mit den einer modernen Smart Home Alarmanlagen. Er ist davon überzeugt, dass man beim Thema Sicherheit sich keinesfalls auf halbstarke Kompromisse einlassen sollte.